Cyberlife V
2024 wurde vom Bündnis gegen Cybermobbing e.V. bereits die fünfte Studie zum Thema Cyberlife / Cybermobbing durchgeführt. Die Ergebnisse machen deutlich:
Cybermobbing bei Kindern und Jugendlichen steigt weiter und ist ein weiterhin unterschätztes gesellschaftliches Problem!
Die umfangreiche Studie und die Pressemitteilung zur Veröffentlichung sowie die Ergebnisse der Vorjahre sind unter diesem Link verfügbar.
Ein paar weitere Ergebnisse der Studie hier kurz zusammengefasst:
- Cybermobbing ist ein Dauerproblem
- Schulen fühlen sich überfordert, Eltern ebenso
- Mehr als 2 Millionen Kinder und Jugendliche sind betroffen
- Jeder vierte Betroffene äußerte Suizidgedanken
- 13% greifen aus Verzweiflung zu Alkohol, Tabletten und anderen Drogen
- Ein Cybermobbinggesetzt, das es in Österreich schon seit 2016 gibt, fehlt in Deutschland
- Der Aufbau von Resilienz gegen Unzufriedenheit mit der aktuellen Lebenssituation und Verletztlichkeit ist ein wichtiger Faktor
Lehrerbefragung
Die Studie zeigt, dass alle Formen von Cybergewalt eine massive Zunahme erfahren haben. Von neun Prozentpunkten beim Cyberstalking steigert sich die Erhöhung bis auf 17 Prozentpunkten beim Cybermobbing. Das macht deutlich, wie sehr sich die Gewaltsituation an Schulen im Allgemeinen verschlechtert hat.
Passend dazu war im Bezug auf die Häufigkeit der Vorfälle zu beobachten, dass der Anteil ohne Vorfälle („Nie“) massiv zurückgegangen und vor allem die Gruppe mit „mehren Vorfällen pro Monat“ deutlich gestiegen ist.
Übrigens: 8 % der Lehrer sind in den zwei Jahren seit der letzten Studie bereits selbst schon einmal opfer von Mobbing oder Cybermobbing an Ihrer Schule geworden (+1 % im Vergleich zu 2022)
Schülerbefragung
Die Untersuchung bezüglich „Cybermobbing nach Schulart“ zeigt bei der Befragung der Schüler*Innen ein etwas anderes Bild. Je nach Schulform wird hier ein Rückgang von 1 – 4 Prozentpunkten angegeben. Ausnahme: Eine Zunahme von +5 % in den Gymnasien!
Auch bei der „Art und Weise des Cybermobbings“ sind die Zahlen tendenziell leicht zurückgegangen. Neu erfasst wurden dabei 2024 erstmals die Nutzung von Künstlicher Intelligenz (KI) im Rahmen des Mobbings:
- „Mit KI Beiträge erstellt, in denen man angegriffen wurde“ haben 9 % der Jungen und 7 % der Mädchen erlebt
- „Mit KI Bilder, Sprache, Vodeos gefälscht oder veröffentlicht“ haben jeweils 7 % der Befragten erlebt.
Durch die zunehmend einfachere Nutzung ist die Wahrscheinlichkeit sehr hoch, dass in den kommenden Jahren mit generativer-KI erzeugte Materialien noch häufiger genutzt werden.