Die zunehmende Anzahl Anfragen von Schulen für Workshops zur Gewaltprävention zeigt leider, dass die erlebten Schwierigkeiten eher noch zunehmen.
Die möglichen Gründe dafür sind sicherlich vielfältig. Lehrkräfte berichten vor allem von einem Mangel an Sozialkompetenz, von einer Gewöhnung und einer offensichtlichen „Normalität“ was Gewalt in Form von Beleidigungen und körperlichen Übergriffen angeht. Die Impulskontrolle scheint enorm niedrig zu sein, schon bei kleinsten Provokationen wird (zurück) geschubst, geschlagen und getreten. Auch wenn die Zusammenarbeit gerade von Schulen mit Präventionsstellen seit Jahren gut etabliert ist, finden die Projekte und Programme häufig nur alle paar Jahre statt, wenn die entsprechenden Finanzmittel es zulassen.
So wichtig und richtig, wie es ist im Bedarfsfall professionelle Unterstützung zu nutzen – um der alltäglichen Gewalt zu begegnen, muss frühzeitig und permanent auf allen Ebenen daran gearbeitet werden. Hier sind Eltern genauso gefordert wie das Lehrpersonal und zum Beispiel die Vielzahl an Vereinen. Überall dort müssen einheitliche, positive Werte vorgelebt und vermittelt werden. Gewalttätigem Verhalten muss rechtzeitig entgegengewirkt werden und Tätern müssen Handlungsalternativen aufgezeigt werden. So wie Kinder und Jugendliche natürlich das Recht haben sich zu wehren und ihre Grenzen zu verteidigen ist es wichtig ihnen rechtzeitig Möglichkeiten und Alternativen aufzuzeigen, wie dies situationsgerecht möglich ist, bestenfalls ohne selbst sofort körperliche Gewalt anzuwenden und damit andere zu verletzen oder deren Eigentum zu beschädigen.
Natürlich gibt es eine unendliche Menge an Informationen im Internet und Fachliteratur zu sämtlichen Themenbereichen der Gewaltprävention. Entsprechend vielfältig wird das Angebot auf gewaltpraevention.online sein.
Die Kurse auf der Plattform haben dabei das Ziel, alles Wichtige zusammengefasst bereitzustellen und – basierend auf der eigenen Erfahrung als Anbieter von Kursen und Workshops für Schulen, Vereine und Unternehmen – praxisgerecht aufzubereiten. Neben Grundlagenkursen, die einen Einstieg in die verschiedenen Themen bieten und zur persönlichen Qualifizierung dienen, wird es insbesondere Kurse geben, die sich zum Beispiel ganz gezielt an Lehrer richten, die ein Thema wie Mobbing und Cybermobbing selbst im Unterricht platzieren wollen. Dort finden sie dann nicht nur alle relevanten Hintergrundinformationen, sondern auch direkt einsetzbares Material wie Fragebögen, Checklisten und Empfehlungen zu Gruppenarbeiten oder Rollenspielen.
Eltern erhalten zum Beispiel Tipps, wie sie das Selbstwertgefühl und das Selbstbewusstsein der Kinder fördern können. Techniken zur Selbstbehauptung und Selbstverteidigung werden demonstriert, die funktionieren, ohne andere dabei zu verletzen. Diese können natürlich auch von den Erwachsenen selbst angewendet werden. So wird gleichzeitig noch die Bindung zwischen Eltern und Kindern durch das gemeinsame Üben gestärkt.
Für Jugendbetreuer oder Übungsleiter in Vereinen gibt es Anleitung und Informationen gerade zum Thema sexuelle Gewalt mit Handlungsleitfäden und Empfehlungen für Präventionskonzepte.
Mitarbeitende in Unternehmen und Berufseinsteiger*innen finden ebenfalls passende Angebote beginnend mit Kommunikationsgrundlagen, dem Umgang mit Konflikten bis hin zu Mobbing am Arbeitsplatz um Ängste zu reduzieren oder mögliche Aggression durch Frustration zu vermeiden.
gewaltpraevention.online ist das Portal zur Wissensvermittlung für jeden, der in Beruf, Freizeit oder Privatleben Verantwortung für den Umgang mit Kindern und Jugendlichen hat
Die E-Learning Plattform ist ab sofort unter www.gewaltpraevention.online erreichbar. Die ersten geplanten Kurse werden in den kommenden Wochen freigeschaltet und das Angebot danach ständig erweitert. So kann zeitlich unabhängig und flexibel Know-How in vielen Themenbereichen der Gewaltprävention aufgebaut werden, ob von zu Hause oder unterwegs.